Aktuelle Studie: Herzbeschwerden durch Corona

Patienten, die bereits eine Covid-19 Infektion durchgemacht haben, leiden nicht selten unter Spätfolgen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Störungen des Geschmacks- und Geruchssinns sowie weiteren Symptomen.

Häufig werden Spätfolgen am Herz, welche oftmals selbst bei milden Infektionsverläufen bestehen, nicht frühzeitig erkannt, wegen fehlender typischer Beschwerden wie Brustschmerz, Luftnot oder auch Herzrhythmusstörungen. Auch gerade deshalb sind diese sehr gefährlich.

Conradia Kardiologie und Prävention bietet mit einem hochspezialisierten Team aus Kardiologen, Internisten und Radiologen eine komplette internistisch/kardiologisch allumfassende Untersuchungen (Ultraschall, Belastungstest, Rhythmusanalyse bis zu 7-Tage, Gefäßuntersuchung und Ganzkörper-Checkups einschließlich Cardio-MRT und Cardio-CT, Ganzkörper-MRT) an. Gerne beraten wir interessierte Patienten, welche Untersuchungen individuell angemessen sind und kümmern uns um die Gesundheit und die Nachbetreuung internistischer Beschwerden.

Eine Forschungsgruppe des Universitätsklinikums Frankfurt (Dr. Valentina Puntmann und Team) stellte Auffälligkeiten am Herz bei 78 % der Patienten fest, die eine SARS-CoV-2- Infektion überstanden haben. Unabhängig von Vorerkrankungen oder der Schwere der Infektion konnten 2-3 Monate nach der Infektion zu 60 % Entzündungen im Herzmuskel im MRT festgestellt werden. Diese Entzündung führt teilweise zu einer geschwächten Pumpleistung des Herzmuskels.

Etwa 36 % der Patienten klagten zudem über Symptome wie Kurzatmigkeit, allgemeine Erschöpfung, Brustschmerzen sowie teilweise Herzrasen. Man hat festgestellt, dass die Ursache für die abnormalen MRT-Befunde am ehesten eine anhaltende Entzündung des Herzbeutels und Herzmuskels ist.

Das Virus selbst ist meist nicht im Herzgewebe nachzuweisen, wohl aber Entzündungszellen. Man geht davon aus, dass es sich um Entzündungsprozesse handelt, die durch das Virus getriggert sind. Covid-19 kann mitunter die Innenwand (Endothel) der Gefäße des Herzens befallen, mit Auslösung von Entzündungsprozessen in den Gefäßen. Dies kann zu Destabilisierung von Plaques und damit zur Auslösung eines Herzinfarktes und zu thrombotischen Verschlüssen der Gefäße führen. Auch Herzrhythmusstörungen können entstehen.

Da noch nicht bekannt ist, welche Patienten besonders von Herzschäden nach einer Covid-19-Infektion betroffen sind, sollten alle Patienten, auch nach leichten Infektionen, engmaschig nachbetreut und am Herzen untersucht werden. Dies ist sinnvoll, da die Entzündung des Herzmuskels oft nur mit unspezifischen Symptomen wie Erschöpfung und Kopfschmerzen einhergeht.

Insbesondere Sportler (Profis und Hobbysportler) sollten nach einer Covid-Infektion eine kardiologische Untersuchung durchführen lassen, bevor sie wieder Sport treiben, um genannte Schäden frühzeitig zu erkennen.

 

Quelle: Puntmann VO et al. Outcomes of Cardiovascular Magnetic Resonance Imaging in Patients Recently Recovered From Coronavirus Disease 2019 (COVID-19). JAMA Cardiol. 2020. DOI:10.1001/jamacardio.2020.3557